3.3 : Lungenentzündung III: Komplikationen, Beurteilung, diagnostische Bewertung und Prävention

Bei einer Lungenentzündung können zahlreiche Komplikationen auftreten, die berücksichtigt werden müssen. Zu diesen Komplikationen gehören:

• Pleuritis: bezeichnet eine Entzündung des Brustfells, die Schmerzen und Beschwerden im Brustkorb verursacht.
• Pleuraerguss: weist auf eine Flüssigkeitsansammlung im Pleuraraum hin.
• Atelektase: Teilweiser Kollaps eines Lungenlappens aufgrund einer Schleimblockade oder einer äußeren Kompression.
• Bakteriämie: Bakterielle Infektion, die in den Blutkreislauf gelangt, häufig bei Infektionen mit Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae.
• Lungenabszess: Ein mit Eiter gefüllter Hohlraum im Lungengewebe, häufig verursacht durch Staphylococcus aureus oder bestimmte gramnegative Organismen.
• Empyem: bezeichnet eine Eiteransammlung im Brustkorb.
• Perikarditis: Die Infektion breitet sich vom Brustfell oder über die Blutbahn in den Herzbeutel aus.
• Meningitis: Möglicherweise verursacht durch Streptococcus pneumoniae.
• Sepsis: Bakterien aus den Alveolen gelangen in den Blutkreislauf und können zu Schock und Multiorganversagen (MODS) führen.
• Akutes Atemversagen: Führt zu einem gestörten Gasaustausch in der Lunge und verursacht einen niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut.
• Pneumothorax: Luft im Pleuraraum kann einen Lungenkollaps verursachen, der spontan oder als Komplikation einer Lungenentzündung auftreten kann.

Beurteilung und Diagnose einer Lungenentzündung

Es umfasst mehrere Schritte, darunter die Erhebung der Krankengeschichte, eine körperliche Untersuchung und diagnostische Tests.

Anamnese

Der erste Schritt bei der Beurteilung einer Lungenentzündung besteht in der Erhebung einer umfassenden Krankengeschichte. Dazu gehört die Abfrage von Symptomen wie Husten, Fieber, Schüttelfrost, Brustschmerzen, Atemnot und kürzlich aufgetretenen Erkrankungen oder Kontakten mit Personen mit Atemwegsinfektionen.

Körperliche Untersuchung

Dazu gehört das Abhören von Lungengeräuschen. Eine Lungenentzündung kann ungewöhnliche Geräusche wie Rasselgeräusche oder Keuchen verursachen.

Diagnostische Tests

Es gibt eine Reihe diagnostischer Tests, die dem Arzt helfen können, das Ausmaß der Infektion zu bestimmen und eine geeignete Behandlung auszuwählen.

• Ein Bluttest bestätigt die Infektion und identifiziert den spezifischen Organismus, der sie verursacht. Durch die Untersuchung der Anzahl der weißen Blutkörperchen des Patienten gibt dieser Test Aufschluss über das Vorhandensein einer bakteriellen Infektion.
• Beim Sputumtest wird eine Probe der Lungenflüssigkeit nach einem tiefen Husten analysiert. Er ist besonders bei Risikopatienten hilfreich, um die Infektionsquelle zu identifizieren.
• In einigen Fällen werden Antigen-Antikörper-Tests durchgeführt. Es wurden Tests entwickelt, um Pneumokokken-Antigene in Serum-, Urin- und Speichelproben nachzuweisen. Ihre klinische Wirkung in akuten Situationen ist jedoch begrenzt.
• Der Bluttest auf C-reaktives Protein hilft bei der Feststellung, ob eine Person mit einer Bruskorbtinfektion eine Lungenentzündung hat und Antibiotika erhalten sollte, und fördert so den vernünftigen Einsatz von Antibiotika.
• Oft wird auch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs durchgeführt, damit der Arzt den entzündeten Lungenbereich visualisieren kann.

Diagnose einer Lungenentzündung

Zur Diagnose einer Lungenentzündung sind alle oben beschriebenen Diagnoseinstrumente erforderlich. Verdachtsfälle einer Lungenentzündung können anhand der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung identifiziert werden. Eine Lungenentzündung kann mit Hilfe von diagnostischen Tests bestätigt und die genaue Ursache ermittelt werden.