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Method Article
Dieser Artikel beschreibt die Radiosynthese, Formulierung und Qualitätskontrolle einer neuen radioaktiv markierten Sonde (d.h. 68Ga-markierter Nanobody NM-02) und ihre Verwendung für die PET/CT-Bildgebung von Kleintieren in einem Xenotransplantatmodell.
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und die Einzelphotonen-Emissions-Computertomographie (SPECT) bei Kleintieren sind in der präklinischen Krebsforschung von entscheidender Bedeutung und erfordern akribische Aufmerksamkeit bei der Radiotracersynthese, der Qualitätssicherung und den In-vivo-Injektionsprotokollen . Diese Studie stellt einen umfassenden Arbeitsablauf vor, der darauf zugeschnitten ist, die Robustheit und Reproduzierbarkeit von PET-Versuchen an Kleintieren zu verbessern. Der Syntheseprozess im radiochemischen Labor mit 68Ga ist detailliert und hebt strenge Qualitätskontroll- und Sicherungsprotokolle für jede Radiotracerproduktion hervor. Parameter wie Konzentration, molare Aktivität, pH-Wert und Reinheit werden streng überwacht und entsprechen den für Studien am Menschen geltenden Standards. Diese Methode führt eine optimierte Spritzenvorbereitung und eine speziell entwickelte 30G-Kanüle für präzise intravenöse Injektionen in Mäuse ein. Die Überwachung der Tiergesundheit während des Scans, einschließlich Temperatur und Herzfrequenz, gewährleistet ihr Wohlbefinden während des gesamten Eingriffs. Die Dosierungen für PET- und SPECT-Scans sind so festgelegt, dass die Datenerfassung mit der Minimierung der Strahlenbelastung von Tieren und Forschern in Einklang gebracht wird. In ähnlicher Weise verwenden CT-Scans vorprogrammierte Einstellungen, um die Strahlenbelastung zu begrenzen, was insbesondere in Langzeitstudien zur Bewertung der Behandlungseffekte relevant ist. Durch die Optimierung dieser Schritte zielt der Workflow darauf ab, die Verfahren zu standardisieren, die Variabilität zu reduzieren und die Qualität der PET/SPECT/CT-Bildgebung bei Kleintieren zu verbessern. Diese Ressource bietet wertvolle Erkenntnisse für Forscher, die die Genauigkeit und Zuverlässigkeit präklinischer Untersuchungen in der molekularen Bildgebung verbessern und letztendlich das Feld voranbringen wollen.
Ein Thema, das von größter Relevanz ist, ist die Forschung im Bereich Brustkrebs. Brustkrebs ist nach wie vor eine häufig auftretende Krebserkrankung und macht etwa 1/3 aller Krebserkrankungen bei Frauen aus. Die Behandlung ist auf die biologischen und histologischen Eigenschaften des Tumors und auf das Stadium der Erkrankung abgestimmt. Die Überlebenschancen sind in der Regel gut, es sei denn, der Tumor hat bereits Metastasen gebildet, in diesem Fall beträgt das 5-Jahres-Überleben nur etwa 30 %1. Anderen gynäkologischen Krebserkrankungen droht ein ähnliches Schicksal, wobei beispielsweise Eierstockkrebs > 5-Jahres-Überleben von 95 % für Tumoren im Stadium 1 aufweist, aber nur 15 % für metastasierte Tumoren im Stadium 4 2,3.
Die nicht-invasive Bildgebung, insbesondere die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), hat die Krebsforschung verändert, da sie beispiellose Einblicke in molekulare Aspekte des Tumors bietet, wie z. B. den Stoffwechsel, die Rezeptorexpression und das therapeutische Ansprechen 4,5,6. Es ermöglicht sowohl die Visualisierung als auch die Quantifizierung spezifischer Stoffwechselbereiche - so kann nicht nur die Wirkung von (neuen) Therapien zu sehr kurzen Zeitpunkten genau diagnostiziert, sondern auch überwacht werden. In der Tat ermöglicht die PET die Beurteilung des Ansprechens im Vergleich zum Nichtansprechen nach 1-3 Therapiezyklen und tut dies besser und schneller im Vergleich zu morphologischen Veränderungen, wie sie in der klassischen Computertomographie (CT) zu sehen sind7. Der nicht-invasive Charakter der PET ermöglicht auch Längsschnittstudien.
Jedes Tiermodell erfordert eine maximale Standardisierung, um die therapeutische Kapazität neuer (radioaktiver) Arzneimittel gründlich beurteilen zu können, daher muss der Schwerpunkt darauf gelegt werden - sowohl bei der Generierung des Tumormodells als auch bei der PET-Bildgebung/Datenanalyse bei Kleintieren. Man könnte über das beste Tumormodell bei Tieren diskutieren (subkutane Inokulation oder orthotope Implantation, Mäuse, menschliche oder syngene Tumoren, begleitet oder nicht von einer routinemäßigen klinischen Versorgung begleitet), aber das würde das Ziel dieser Veröffentlichung sprengen. Für Krebsstudien werden von uns mehrere Modelle verwendet, wobei es sich bei dem hier beschriebenen um ein relativ einfaches subkutanes Modell handelt.
Die Qualitätskontrolle in der Radiochemie ist für die Sicherheit der Tiere und die Wirksamkeit der Behandlung von größter Bedeutung. Dies betrifft nicht nur das Radiopharmakon selbst, sondern auch die Produktformulierung. Es gibt umfangreiche Rechtsvorschriften über die Herstellung von Radiopharmazeutika für klinische Anwendungen 8,9 (siehe 10 für einen ausführlichen Überblick über die geltenden Rechtsvorschriften und Leitlinien) und mehrere Leitlinien zu den Eigenschaften von Radiopharmazeutika für die präklinische Forschung (siehe 11 für einen ausführlichen Überblick). Wir stellen Radiopharmazeutika sowohl für klinische als auch für präklinische Anwendungen her und vereinfachen die Übersetzung von High-End-Qualitätskontrollen, wie sie in Synthesen für klinische Anwendungen zu finden sind, in solche für präklinische Anwendungen.
Unser Forschungsschwerpunkt liegt auf der gerichteten Theranostik, insbesondere auf humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (HER2)-positiven Krebsarten. Daher entwickeln wir neue Radiopharmazeutika zur Diagnose und Überwachung von Krebs während der Behandlung. Erfolgreiche diagnostische Radiopharmaka werden auch als therapeutische Wirkstoffe unter Verwendung verschiedener Radioisotope evaluiert. Die Evaluierung dieser Radiopharmazeutika erfolgt zunächst im Tiermodell, wobei nach vielversprechenden präklinischen Ergebnissen eine klinische Translation angestrebt wird. In diesem Artikel stellen wir die verwendeten Protokolle vor, am Beispiel eines Radiopharmazeutikas, um die Qualitätskontrolle und -sicherung zu gewährleisten, sowie die Standardpraxis für die intravenöse Injektion von Mäusen und PET/CT-Scans, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit präklinischer Untersuchungen in der molekularen Bildgebung zu verbessern. Das Protokoll ist in drei verschiedene Abschnitte unterteilt: Radiochemie (Tracersynthese und Qualitätskontrolle), Tiermodellerstellung (subkutanes Tumormodell) und Bildgebung.
Das Forschungsprotokoll entspricht den höchsten Standards des Tierschutzes und steht in strikter Übereinstimmung mit den Tierhaltungsrichtlinien des Universitätsklinikums RWTH Aachen. Wir verpflichten uns, eine ethische und humane Behandlung aller an den Studien beteiligten Tiere zu gewährleisten, und die Verfahren werden von der lokalen Tierethikkommission überprüft und genehmigt. Alle Tierversuche wurden von einer deutschen zuständigen Behörde (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) auf Einhaltung des Tierschutzgesetzes in Verbindung mit der Verordnung zum Schutz von Tieren, die für Versuchs- und andere wissenschaftliche Zwecke verwendet werden, genehmigt.
HINWEIS: Eine vollständige Liste der in dieser Studie verwendeten Geräte, Materialien und Reagenzien finden Sie in der Materialtabelle. Es ist wichtig zu beachten, dass die Handhabung von 68Ga nach Möglichkeit mit der Pipette erfolgen sollte und auf jeden Fall jegliches Metall vermieden werden sollte, da das Eisen die Markierungsausbeute erheblich verringern kann. Das bedeutet, dass Nadeln vermieden werden müssen, bis die radiochemischen Verfahren abgeschlossen sind.
1. Radiochemie
2. Generierung von Tiermodellen
3. Bildgebung
4. Tierpflege nach der Bildgebung
5. PET/CT-Rekonstruktion
6. Bildverarbeitung und -analyse
HINWEIS: Die mitregistrierten PET/CT-Bilder werden weiterhin für die Quantifizierung innerhalb des Datenbankservers einer Bildanalysesoftware verwendet, wobei jeder Hybrid-Scan als Subjekt gespeichert wird.
Einer der wichtigsten Aspekte der Qualitätskontrolle eines Radiopharmakons ist die HPLC, da sie nicht nur die chemische und radiochemische Reinheit (in diesem Fall 98,2%) zeigt, sondern auch den Nachweis der Identität des Radiopharmakons ermöglicht, indem die Elutionszeit und die Peakform mit der einer nicht-radioaktiven Referenzverbindung verglichen wird. Bei dieser Referenzverbindung handelt es sich in diesem Fall um einen unmarkierten Nanokörper, der sich durch klassische Technike...
Radiosynthese
Die hier beschriebene Radiosynthese ist typisch für eine neue 68-Ga-markierte Verbindung - kurze Synthesezeit, wobei der Schwerpunkt auf einem geeigneten pH-Wert liegt und Metalle nach Möglichkeit vermieden werden. Dafür ist es wichtig, sich strikt an die Reihenfolge zu halten, in der die Komponenten hinzugefügt werden. In jedem Fall muss der pH-Wert der 68Ga Lösung zunächst mit 3 M NH4OAc auf pH 4 eingestellt werde...
FMM ist medizinischer Berater für NanoMab Technology Ltd. und Advanced Accelerator Applications (AAA) GmbH. Kürzlich erhielt er institutionelle Zuschüsse von NanoMab Technology Ltd., Siemens und GE Precision Healthcare LLC. Darüber hinaus hat er einen interventionellen Forschungsvertrag mit CURIUM.
Die Autoren danken Susanne Allekotte für ihre technische Unterstützung.
Name | Company | Catalog Number | Comments |
Equipment | |||
Activity meter ISOMED 2010 | Nuviatech Healthcare | - | |
Centrifuge MIKRO 185 | Andreas Hettich GmbH & Co. KG | 1203 | |
Endotoxin testing Endosafe nexgen-PTS | Charles River | - | |
Heating block NANOCOLOR VARIO C2 | Macherey-Nagel | 919350 | |
HPLC system, including radio detector | Knauer & Raytest | - | |
Image analysis software Pmod 4.4 | PMOD Technologies LLC | - | |
Small animal PET/CT system β-CUBE and X-CUBE | Molecubes NV | - | |
TLC MiniGITA* | Elysia-Raytest | - | |
Materials | |||
0.3 mm diameter PE10 tube | fisher scientific | 22-204008 | |
30G needle | B|Braun | 4656300 | |
Centrifugal filter; 10 kDa MWCO, 0.5 mL | Millipore | UFC501008 | |
Chromatography paper strip iTLC-SG | Agilent Technologies | SGI0001 | |
Endotoxin Cartridge, 0.05 EU/ml sensitivity | Charles River | PTS-2005 | |
HPLC Column Biosep SEC-s2000 | Phenomenex | - | |
Microcentrifuge tube (1.5 mL) | Eppendorf | 0030125150 | |
pH strip 0.0 - 6.0 | Merck KGaA | 109531 | |
pH strip 0-14 | Merck KGaA | 109535 | |
PS-H+ SPE cartridge | Macherey Nagel GmbH & Co. KG | 731861 | |
Sterile vial 10 mL | ALK Life Science Solutions | SEV100 | |
Reagents | |||
68Ge/68Ga-Generator | NRF-iThembaLABS | - | |
Ammoniumacetate | Merck KGaA | 101116 | |
Citric acid | Merck KGaA | 100241 | |
Hydrochloric acid | Merck KGaA | 320331 | |
NaCl | Merck KGaA | S9888 | |
Nanobody NM-02 | Radiopharm Theranostics | - | |
P-SCN-Bz-DOTA-GA | CheMatech | C115 | |
Trifluoracetic acid | Merck KGaA | T6508 | |
Ultrapure water | Merck KGaA | 101262 |
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