Der Spindelassemblierungs-Checkpoint ist ein molekularer Überwachungsmechanismus, der die Genauigkeit der Chromosomensegregation während der Anaphase sicherstellt. Der Checkpoint überwacht den Abschluss aller erforderlichen Schritte vor der Chromosomensegregation, um festzustellen, ob der Segregationsprozess fortgesetzt oder verzögert werden sollte.
Viele Proteine arbeiten zusammen, um den Kontrollpunkt der Spindelassemblierung zu steuern. Mutationen, die diese Proteine betreffen, können es den Zellen ermöglichen, vorzeitig in die Anaphase überzugehen, was zur Segregation der Chromosomen führt, unabhängig davon, ob alle erforderlichen Schritte abgeschlossen sind. Folglich können die gebildeten Tochterzellen weniger oder mehr als die normale Anzahl von Chromosomen erhalten. Dieser Zustand mit einer abnormalen Chromosomenzahl in einer Zelle wird als Aneuploidie bezeichnet und kann zu vielen Entwicklungsstörungen führen.
Der Prüfpunkt für die Spindelmontage wird durch das Vorhandensein von nicht oder falsch befestigten Kinetochoren aktiviert. Zwei Modelle erklären das Lösen des Checkpoint-Mechanismus – das Attachment-Modell und das Tension-Modell. Das Attachment-Modell betont, dass die Sättigung oder vollständige Besetzung der Kinetochore durch Kinetochor-Mikrotubuli dazu führt, dass der Checkpoint-Mechanismus abgeschaltet wird. Alternativ besagt das Zugmodell, dass die Spannung, die durch die Befestigung des korrekten Spindel-Mikrotubuli am Kinetochor erzeugt wird, für das Ausschalten des Checkpoint-Mechanismus verantwortlich ist. Studien deuten jedoch darauf hin, dass sowohl die Befestigungs- als auch die Spannmechanismen erforderlich sind, um die Genauigkeit der Überwachung der Kontrollpunkte der Spindelmontage zu gewährleisten.
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